Das von Dr. Müller entwickelte Tipi-Modell dringt bis zu den höheren und tiefer wirksamen Steuermechanismen in unserem Leben und in den Unternehmen vor. Es ist 3-dimensional mit 8 Ebenen und 4 Feldern.
Sprung zu den Überschriften des Themas Tipi-Modell (noch nicht in Funktion)
Die 8 Ebenen
Die 4 Felder
Hierarchie der Ebenen
Anwendung des Tipi-Modells
Detailliertes Beispiel P und U
Weitere Informationen zum Tipi-Modell
Buch „Turnaround“, in dem das Modell entwickelt wurde
Die 8 Ebenen des Tipi-Modells
Diese 8 Ebenen sind eine Weiterentwicklung von Dr. Müller der “Logischen Ebenen” der NLP (G. Bateson und R. Dilts) sowie der Ebenen der Gestaltung von Rudolf Mann in der Vertikalen. Sie sind ein äußerst hilfreiches Modell für individuelle und firmeninterne Gestaltung von Veränderungen und von Lernen.
Die 6 unteren Ebenen sind im oben stehenden Schema als Pyramide dargestellt. Darüber öffnet sich die Pyramide wieder wie ein Indianerzelt (Tipi), weil nach der Nabelschau der 6. Identitätsebene die Abhängigkeit von den Stakeholdern (privat: Zugehörigkeit zu Gruppen) betrachtet werden muss.
Die 4 Felder des Tipi-Modells
In der Horizontalen finden sich die Stakeholder (Zielintegration) (bzw. die persönlichen Lebensfelder der Work-Life-Balance). Zugleich wird damit auch eine Brücke zur Balance Score Card geschlagen. Sowohl für den Menschen als auch für das Unternehmen lassen sich in der Horizontalen diese 4 Felder unterscheiden. Diese setzen sich von unten nach oben (in die Pyramide hinein) fort.
Für den Menschen (Beispiele)
Gesundheit | Finanzen |
Gesundheit Gute Stimmung | Ausreichendes Einkommen Lebensversicherung |
Familie und Beziehungen | Beruf und Arbeitsplatz |
Stabile Partnerschaft Gut geratene Kinder | Spaß an der Arbeit Ständiges Weiterlernen |
Im Unternehmen (Beispiele)
Organisatorische Gesundheit | Finanzen & Rendite |
effiziente Prozesse klare Organisation | Eigenkapitalquote Umsatzrendite |
Engagierte Mitarbeiter | Leistung und Kundennutzen |
gutes Betriebsklima Kommunikation | Image bei Kunden Innovationen |
Hierarchie der Ebenen im Tipi-Modell
Kennzeichnend für das Modell dieser Ebenen ist, dass die jeweils obere Ebene die darunter liegende “dominiert”.
- Die Ergebnisse, die sichtbare Situation, werden vom Verhalten, vom Tun (der darüber liegenden Ebene) bestimmt.
- Die Handlungen, das Verhalten (die Kostenströme) hängen entscheidend von den Fähigkeiten bzw. Erfolgspotentialen ab.
- Die Fähigkeiten und Erfolgspotentiale entwickeln sich nicht von selbst, sondern werden von den Denkmustern (Glaubenssätze und Werte) bestimmt.
- Bei den Denkmustern und Werten handelt es sich um verdichtete Überzeugungen. Hierbei ist die Frage des Warum und Wozu wichtig.
- Darüber fungiert die Ebene der Identität (firmenintern: Positionierung) als Steuerzentrale, die jedoch tief im Inneren über die Intuition mit ganzheitlichen Zusammenhängen verbunden ist : hier kommen zunächst die Marktpartner ins Spiel und dann als Unternehmensmission die Frage, welchen Partnern das Unternehmen welchen Nutzen bieten will (Einzigartigkeit).
Alle Ebenen zusammen, aber mehr von unten – der sichtbaren Ergebnisebene – bildet als Projektion in die Zukunft die Unternehmensvision.
Anwendung des Tipi-Modells
Wir können uns in der Unternehmensführung fragen, auf welchen Ebenen angesetzt werden soll. Es ist klar, dass wir uns nicht allzulange auf den unteren Ebenen aufhalten, wenn wir wissen, dass die Steuerung von den oberen Ebenen geschieht. Des weiteren ist das Modell bei folgenden Fragestellungen hilfreich:
Was kann man nun mit diesem Modell anfangen? Es hat den Nutzen, bis zu den höheren und tiefer wirksamen Steuermechanismen in unserem Leben und in den Unternehmen vorzudringen.
- Situations- und Problemanalyse
- Zielbestimmung
- Lernen und Veränderung
- Persönlichkeits-/Unternehmensanalyse
durch gedankliche Schritte, die jeweils tiefere Einblicke erlauben.
In der innerbetrieblichen Anwendung werden die “Ebenen der Veränderung“ als Modell eingesetzt. Die Projektion auf die Zukunft, wie es laufen soll, wenn intern alles bestens funktioniert, stellt die Vision des Unternehmens dar.
- Bilanz (Aktiva, Passiva) – Ebene der Materie
- GuV (Umsätze, Kosten) – Ebene der Bewegung
- Denkmuster – Ebene des Geistes (Mentale Modelle)
- Werte – was ist wichtig? Diese liegen hinter den Zielen.
Detailliertes Beispiel Persönlich und Unternehmen
In der linken Spalte finden Sie ein Beispiel eines Außendienstmitarbeiters, der auf unterschiedlichen Ebenen über seine Arbeit nachdenkt. Die Überlegung richtet sich also primär auf sein Feld des Berufes.
Im rechten Beispiel ist ein Unternehmen dargestellt, dass seine derzeitige Strategie analysiert. Der Einfachheit halber bezieht sich diese Betrachtung nur auf das Feld “Kunden/Marketing”. In der Praxis müssen wir hier die 4 Felder unterscheiden.
Ebene | Persönlich | Unternehmen |
Sinn/Mission | Es ist meine Aufgabe, meinem Unternehmen (durch meine Verkäufe) und meinen Kunden (duch Beratung und individuelle Unterstützung) großen Nutzen zu bieten. Darin will und kann ich der Beste sein. – Dies ist meine Botschaft für mich selbst. | Es ist unsere Aufgabe, unseren Kunden aus dem Bereich… den bestmöglichen Nutzen bezüglich der Kosten der Produktnutzung im gesamten Lebenszyklus zu bieten. |
Zugehörigkeit/ Partner bzw. Marktpartner/ Kunden | Für meinen Erfolg brauche ich mein Unternehmen (Chef, Kollegen, Entwicklungsabteilung, Werbung) und natürlich meine Kunden. Ich interessiere mich für deren Bedürfnisse, die ich zu erfüllen versuche. | Unser Wunschkunden ist wie folgt charakterisiert: Seine Bedürfnisse sind die Höhe der Anfangsinvestition, die Betreuung, die Unterhaltungskosten und hoher Wiederverkaufswert. Diese Zielgruppe lässt sich folgendermaßen beschreiben….. |
Identität | Ich bin ein leidenschaftlicher Verkäufer | Wir sind ein Problemlöser für unsere geschätzten Kunden. |
Werte | Erfolg und Spaß motivieren mich bei meiner Arbeit. Ich legen großen Wert auf Ehrlichkeit und Kommunikation. | Wir bieten unseren Kunden Qualität und Preiswürdigkeit an. Bei unserer Arbeit legen wir großen Wert auf Zuverlässigkeit und Seriosität. |
Denkmuster | Wenn ich gut im Verkauf bin, werde ich befördert. | Unsere Kunden sind uns treu, wenn wir uns auf ihre Bedürfnisse fokussieren und allen Schnicknack weglassen. |
Fähigkeiten | Ich kann gut verkaufen. Ich bin mit allen Daten und Fakten vertraut. Ich kann mich gut organisieren. | In der Fülle unserer Stärken und unseres Know-hows ist unsere Kernkompetenz der Bau langlebiger und stromsparender Geräte. |
Aktivitäten/ Verhalten | Ich klingele besonders in den großen Häusern. Dann frage ich, ob die Leute Probeme mit Staub haben. Bei 100 Häusern/Wohnungen geklingelt erhalte ich in 10 Fällen ein Entrée. | Wir führen regelmäßig Workshops mit unseren Kunden durch. Der Außendienst wird angehalten, Fragen nach einer Checkliste zu stellen. |
Ergebnisse | Dieses Viertel ist eine gute Gegend für meine Verkaufstätigkeit. Die Leute hier haben Geld. Ich erziele 5 Abschlüsse am Tag. | Wir verlieren keine Kunden sondern gewinnen hinzu. Bei Zufriedenheits-befragungen schneiden wir ganz vorne ab. Unsere Marge ist mit … % überdurchschnittlich. |
Die Analyse kann beim linken persönlichen Beispiel sich auf das Feld Beruf beschränken, aber sinnvollerweise auch die anderen Lebensfelder wie seine Gesundheit, seine Familie und seine Finanzen umfassen.
Bei Unternehmen wird die Betrachtung selbstverständlich auf alle 4 Felder ausgeweitet, sonst wäre die Strategie unvollständig.
Während sich in den unteren Ebenen noch deutlich die vier Felder unterscheiden lassen, gehen diese auf den oberen Ebenen mehr und mehr ineinander über.
In der Analyse bzw. Zielarbeit wird man von unten nach oben gehen und oben Energie gewinnen, die zu weiteren Informationen beim erneuten Abstieg zu den Ergebnissen führt.
Weitere Informationen zum Tipi-Mell der 8 Ebenen unter den Stichworten
Die Arbeit des Instituts ist stark vom Konzept dieser Ebenen geprägt.
Werte im Unternehmen
Werte Persönlich
Stärken im Unternehmen und persönlich
Unternehmensvision
Vision – Persönlich
Ziele planen und erreichen
Das ganze Modell wird beschrieben im Wirtschaftsroman „Der Turnaround“. GABAL-Verlag, Offenbach 2003, 298 Seiten.